Los geht's
wir empfehlen die Tour zu Fuß
Willkommen in Rothenburg ob der Tauber – einem Ort, der wie aus dem Märchenbuch entsprungen scheint. Tauche ein in die verwinkelten Gassen, bewundere die malerischen Fachwerkhäuser und spüre die jahrhundertealte Geschichte dieser einzigartigen Stadt. Auf dieser Tour entdeckst du die Höhepunkte Rothenburgs aus einer ganz neuen Perspektive. Lass dich von den Geschichten, Geheimnissen und der unverwechselbaren Atmosphäre dieses historischen Juwels verzaubern.
Intro
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Rathaus & Marktplatz
Das Rathaus von Rothenburg ob der Tauber prägt die Westseite des Marktplatzes. In seinem Inneren befindet sich, neben den Amtsstuben des Bürgermeisters und den Büros der Stadtverwaltung, auch der heutzutage als Kaisersaal bekannte Große Ratssaal. Dieser stellt einen wichtigen Teil des Rothenburger Machtstrebens unter dem Bürgermeister Heinrich Toppler dar, das in der zweiten Hälfte des späten 14. Jahrhunderts aufkam. Diente der Kaisersaal früher Repräsentations- zwecken und als Gerichtsort, so findet dort heutzutage an Pfingsten das Historische Festspiel statt.
Geheimtipp: Mit unserer 3D-Tour könnt ihr euch im Kaisersaal umsehen. Wer möchte, der kommt im Rathaus auch hoch hinaus: 220 Stufen führen auf die Spitze des Rathausturms - die Aussicht dort ist gigantisch.
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Das Plönlein
Viele meinen, das gelbe Fachwerkhaus vor euch sei mit dem Begriff Plönlein gemeint. Das schiefe, krumme Haus steht tatsächlich im Zentrum des Plönleins. Übersetzt heißt der Begriff Plönlein nämlich „Kleiner Platz". Zum Ensemble des Plönleins gehört hier aber auch der Brunnen vor dem Fachwerksolitär sowie die beiden Türme der Stadtmauer, die links und rechts davon hochragen: Links der Siebersturm, der ins Spitalviertel führt, rechts der Turm des Kobolzeller Tores aus dem Jahr 1360, der den Weg ins Taubertal weist.
Geheimtipp: Das Plönlein ist ein echter Weltstar:
Ob in Justin Bieber-Musikvideo oder bei Pinocchio – dieser magische Ort ist abgebildet
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Der Markusturm
Wir stehen vor der ursprünglichen Stadtmauer von Rothenburg ob der Tauber. Die Gasse Alter Stadtgraben, die hier abgeht, heißt nicht umsonst so. Die Häuser stehen tatsächlich auf selbigem. Durch den Röderbogen ging es hier einst in die Stadt. Der Markusturm steht hier schon viel länger, er diente als vorgelagerter Beobachtungsturm für die nahe Stauferburg.
Geheimtipp: Später wurde der Markusturm dann in die Stadtverteidigung integriert und diente neben dem Büttelhaus zudem als Gefängnis der Stadt.
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Das mittelalterliche Kriminalmuseum
Wir stehen vor der einstigen Johanniterkommende in Rothenburg ob der Tauber. Heute besucht ihr hier die Ausstellung des Mittelalterlichen Kriminalmuseums. Das größte Rechtskundemuseum Europas nimmt euch mit auf eine Zeitreise. Wie wurde in früheren Zeiten Recht gesprochen?Wichtige Schlaglichter sind die Folterinstrumente im Keller der einstigen Johanniterkommende sowie die Schandmasken und der Themenbereich zur Todesstrafe.
Geheimtipp: Nein, in der Bäckertaufe geht es nicht um eine antike Maschine zum Brotbacken. Der Käfig im Innenhof des Kriminalmuseums stellt eine Form der Ehrenstrafe dar: Hatte ein Bäcker bei den Zutaten gemogelt und wurde verurteilt, so wurde er in den Käfig gesteckt und in Wasser (oder Schlimmeres) getaucht.
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Das Rothenburg Museum
Früher ein Kloster, heute das Stadtmuseum. Die Dominikanerinnen aus Neusitz kamen 1258 nach Rothenburg in das einstige Hofgut. Lupold von Nordenberg, ein Adliger der Region und offizieller Reichsküchenmeister, hatte das Gut gestiftet. Die Nonnen kamen aus dem Landadel der Region. Als Mitgift brachten sie ländliche Besitztümer wie Weinberge, Wälder oder Fischteiche in den Besitz des Klosters ein. In Rothenburg war das Gelände des Klosters ein eigenes Reich innerhalb des Stadtgebiets.
Geheimtipp: Bei Streitigkeiten zwischen Stadt und Kloster entschied der Kaiser respektive König. Heutzutage befindet sich hier das Rothenburg Museum.
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Die Judengasse
Die Judengasse in Rothenburg ob der Tauber liegt im Klingenviertel. Sie gilt als älteste zusammenhängende jüdische Wohnstraße. Die erste jüdische Gemeinde siedelte am Kapellenplatz gleich neben dem Marktplatz. Wie der Name schon sagt: Vorwiegend lebte in der Judengasse gleich außerhalb der ersten Stadtmauer und damit extra muros die jüdische Bevölkerung. Doch als geschlossenes Viertel darf man die Judengasse nicht verstehen. Das Judentanzhaus am Weißen Turm stellte damals das Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde dar.
Geheimtipp: In der Judengasse 12 befindet sich eine historische Mikwe. Das ist ein jüdisches Tauchbad, dessen Wasser der Erlangung ritueller Reinheit durch Untertauchen dient. Die dadurch erreichte Hygiene war ein gesundheitlich positiver Nebeneffekt.
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St. Jakobskirche
Die Jakobskirche ist die Nachfolgerin einer Kirche und einer Kapelle aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie prägt als Stadtkirche die Silhouette Rothenburgs schon von Weitem.Die gotische Kirche ragt mit den beiden Türmen heraus. Interessant dabei: Sie sind unterschiedlich gebaut, einer ist höher, der andere hat dickere Mauern. Im Inneren findet ihr zwei berühmte Altäre, echte Meisterwerke. Schaut genauer hin: Der Hauptaltar ist der Zwölf-Boten-Altar von Friedrich Herlin. Auf ihm seht ihr die älteste Darstellung des Marktplatzes aus dem 15. Jahrhundert. Noch eindrucksvoller: der Heilig-Blut-Altar des Würzburger Künstlers Tilman Riemenschneider. Das Besondere: Die Reliquie aus der katholischen Epoche der Kirche steht bis heute in der protestantischen Stadtkirche - sie wurde nie aus der Kirche entnommen.
Geheimtipp: St. Jakob heißt die Stadtkirche - da wird der Hobby-Pilger in euch doch bestimmt hellhörig. Ja, Rothenburg ob der Tauber liegt an den Jakobswegen, die seit dem Buch von Hape Kerkeling und dem bekannter denn je sind! Die Muschel am Boden führt euch nicht zur bekannten Tankstellenmarke, sondern auf den rechten Weg gen Santiago de Compostela, wo der Jakobsweg endet. Die Muschel ist das Symbol der Jakobspilger.
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Das Weihnachtsmuseum Käthe Wohlfahrt
Das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt rückt die Ursprünge der Traditionen rund ums Frohe Fest in den Fokus. Woher kommt die Idee mit dem Weihnachtsbaum? Was hat es mit dem Nussknacker als Instrument preußischer Propaganda auf sich? Und wie kaperte Coca-Cola den lieben Weihnachtsmann und machte ihn zur Kommerzfigur Zudem geht es um die Ursprünge der deutschen Glaskugelproduktion und Holzschnitzkunst: Die Reise führt ins Erzgebirge nach Sachsen, zu den Ursprüngen der Familie Wohlfahrt. Die leitet den weltweit größten Fachhändler für Weihnachtsdekoration bis heute, und hat mit dem Weihnachtsdorf unter dem Museum eine adventliche Erlebniswelt geschaffen.
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Die Franziskanerkirche
Hier wird's gruftig - wir stehen vor der Franziskanerkirche in der Herrngasse. Hier hatten viele Adlige und Mitglieder der führenden Rothenburger Familien ihre Familiengrabstätten. Das ist Beileibe nicht nur in Rothenburg so, hatte der Orden der Franziskaner doch auch in anderen Regionen seit jeher einen engen Bezug zur städtischen Bevölkerung. Teile der Franziskaner-Anlage wurden ab 1841 abgerissen, da sie zum Abbruch versteigert worden waren. Später wurde die Anlage in Rothenburg für das Goethe-Institut genutzt. Der argentinische Papst Franziskus verbrachte hier in den 1980ern einige Monate und lernte Deutsch. Zuletzt wurde das Gelände für eine Schule genutzt.
Geheimtipp: In der Franziskanerkirche findet sich noch ein originaler hölzerner Lettner - ein solcher Lettner trennte einst in Kirchen räumlich die Laien von den Mönchen. Dass hier das Original noch erhalten ist, macht die Franziskanerkirche zu etwas Besonderem. Oftmals wurden auf Lettnern biblische Geschichten in Bildform dargestellt. Viele der Laien konnten auch nicht lesen, sprachen kein Latein. Über die Bilder nahmen sie die christlichen Botschaften aber auf.
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